Ich möchte die festen Grenzen verwischen …

16. Oktober 2010

Dies ist der vorläufig letzte Eintrag in diesem Blog. Vor wenigen Tagen schloss sich der Lebenskreis seines Autor’s, Peter Rost.

Für Peter wie auch für uns war dieser Blog ein wichtiger Teil seines Schaffens. Eine Plattform, um uns und den Lesern sein Denken, Fühlen und Handeln mitzuteilen. Hier fanden wir ihn wieder in all seinem Bestreben, sich einzubringen in persönliche und gesellschaftliche Themen.

Noch wissen wir nicht, ob wir den Blog eines Tages weiterführen werden.

Verabschieden möchten wir uns mit einem Bild, wie wir Ihn auch in unserer Erinnerung behalten möchten. Es zeigt Peter am vergangenen Silvesterabend, eine Wunderkerze schwenkend. Er, für den es bei der Suche nach Wissen keine Grenzen gab – ob er wusste, dass er für uns gerade das mathematische Zeichen für die „Unendlichkeit“ in die klare, frische Winterluft zeichnete?

Neue Collagen aus meiner Collagen-Fabrik

20. September 2010

In den letzten Nächten sind wieder Collagen entstanden:

Die Collage ist eine hommage an Sophie Täuber-Arp

Kunstszene Weimar

20. September 2010

13. Juli 2010 – 20 Jahre Galerie Profil

Vor 20 Jahren, am 13. Juli 1990 wurde die Galerie Profil in den Schloßgasse 6 von Elke Gatz-Hengst und Brigitte Krusche, der Hauseigentümerin, gegründet, als Galerie mit angeschlossener Bilder-Einrahmung. 2008 erfolgte die Trennung beider Einrichtungen, nachdem Brigitte Krusche ihr Haus verkauft hatte., wobei die Galerie Profil in die Geleitstraße 8 zog und die Rahmenwerkstatt in der Schloßgasse 6 blieb.
Am 13. Juli feierten die beiden Frauen gemeinsam mit Künstlern, Kunden und Freunden das 20jährige Galerie-Jubiläum in der Geleitstraße. Da unsere Familie zu den ständigen Kunden zählt, waren wir natürlich dabei und freuten uns mit über den Erfolg der vergangenen Jahre.

Maik Schuck (TLZ-Fotograf) in Action

Oehler im Atrium

Der heimliche Oehler-Experte und -sammler Jens Michael Plaul hat sich mit der Vermieterin des Atriums, Frau angelika Saller zusammengetan und im Untergeschoss eine Ausstellung von ca. 40 Werken des in seiner Zeit prominenten Malers aufgebaut. Allerdings muss man gleich eine Einschränkung machen; die oft nicht sehr grossen Originalformate wurden durch das Atrium-Center in grossformatige Reproduktionen umgewandelt, was für eine Werkausstellung eines Weimarers eine zumindest fragwürdige Ausstellungsgestaltung darstellt. Ein Bild von 24 x 32 cm Größe mit Rahmen erhält eine ganz andere Wirkung als dieselbe Reproduktion auf 60 x 90 cm ohne jegliche Rahmendarstellung. Es ist also mehr eine Infoveranstaltung, als eine Kunstausstellung (was sie wohl gar nicht sein will), die Jens M. Plaul,s Bestand an Oehler-Werken dokumentieren soll und gleichzeitig das Interesse der Weimarer für diesen fast vergessenen Maler wieder erwecken könnte, dessen Bilder einst in nahezu jedem Bürgerhaushalt zu finden waren. Besonders schön sind seine Winterbilder aus dem Weimarer Goethpark; Schnee in der Sonne konnte er wie kein Zweiter malen.

Sommerausstellung Galerie Hebecker

Vom 17. Juli bis 11. September 2010 zeigt die Galerie Hebecker ihre Sommerausstellung. Vertreten sind u.a. Alfred Ahner, Bartold Asendorpf, Otto Herbig, Hermann Kichberger, Karl Ortelt, Woldemar Winkler und Bruno Quass. Kirchberger und Quass haben ja die wunderschönen, heute leider nicht mehr komplett sichtbaren Säulen im DNT geschaffen. Und die Galerie bietet mehre Rundbilder von Bruno Quass aus den Jahren 1957 bis 1963 an (entstanden aus seiner Beschäftigung mit Säulengestaltung). Sie bestehen aus Dosen und Papprollen mit Mosaik- und Collagearbeiten. Auf einem Flyer einer früheren Ausstellung von 2007 (Bruno Quass und Albert Schäfer.Ast) sind diese Rundbilder dargestellt.


Eine dieser wunderschönen Dosen habe ich diesmal erworben; 2007 ist die Ausstellung an mit vorübergegangen. So bleibt eine Erinnerung an einen unserer besten Hochschullehrer. In dem Prospekt sind wundervolle Collagen aus den 60er Jahren enthalten und waren damals zum Verkauf ausgestellt, aber diesmal leider nicht. Es gab noch 2002 eine Ausstellung mit Werken von B. Quass und H. Kirchberger (+ Trökes und Zimmermann), aber das ist leider alles an mir vorbeigegangen. Quass entwickelte eine Zwirnlegetechnik, „…wobei der virtuos verschlungene und aufgeklebte Faden sowohl zeichnerische als auch gliedernde Funktion erhält.“ (Text Hebecker)

Säulen Kirchberger im alten DNT (vor der Rekonstruktion 1975)

Säulen Quass (heute nicht mehr sichtbar)

Alle Fotos Peter Rost

Sommeranfang 2010

19. September 2010

Da ich in den vergangenen Wochen nicht publizieren konnte, folgen hier einige Höhepunkte aus Weimar:

Eine Straße macht blau

Pünktlich am letzten Schultag vor den Sommerferien veranstalteten die Händler und Gastronomen der Windischenstraße ihr Straßenfest zum 7. Mal unter dem Motto: „Wir machen blau“.
Seit 2008 verwandeln sich Geschäfte, Restaurants und auch die Stadtoberfläche in eine blaue Zone. Bestuhlung, alles Stadtmobiliar wird dann blau sein: die besten und interessantesten Garderoben werden ausgezeichnet.

Ursprung der blauen Zone war die Bepflanzung im Rahmen der Neugestaltung der Windischenstraße mit blauen Winden an den Ladeneingängen.

Lustvolle Gärten

Am Wochenende vom 18. bis 20. Juni verwandelte sich der Rollplatz in eine grüne Oase mit mehr als 20 Gärten von Landschaftsarchitekten aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hier zeigten sie, dass auch auf kleinsten Raum eine phantasievolle Gartengestaltung möglich ist.



„Fête de la Musique“

Bereits seit 2006 wird am 21. Juni der Sommeranfang in Weimar nach dem Vorbild großer Städte wie Paris, London, Athen, Barcelona und auch Hong Kong mit der „Fête de la Musique“ begangen. Erstmals 1982 in Paris gefeiert; wird dieses Sommerfest nunmehr in über 340 Städten der Welt gefeiert. – allein 23 Mal in Deutschland – dabei zum 5ten Mal in Weimar. Es spielen große und kleine Bands in Biergärten und an exponierten Stellen der Stadt, dazwischen flanieren die Bürger.


Big Band der Musikschule mit dem ältesten Mitspieler Widolf Kreyer am Tenorsaxophon


Männerchor aus Taubach

Allerdings sind da auch allerhand obskure Musiker zu sehen.

Spiegelzelt

14. Juni 2010


Mittwoch, 9. Juni war wieder Termin im Spiegelzelt: „Pippo Pollina & Piccola Orchestra Altamarea“. Pippo Pollina ist einer der wichtigsten italienischen Liedermacher.


Er stammt wie Etta Scollo aus Sizilien (Palermo) und hat in seinem Repertoire neben Balladen auch politische und gesellschaftskritische Lieder. Leider hat er im Gegensatz zu Etta Scollo nur in wenigen Fällen Erläuterungen zu seinen Texten , stattdessen Anekdoten erzählt, sodass man sich ausschließlich auf die Musik konzentrieren musste. Als Begleitensemble brachte er ein international besetztes Streichquartett mit, das im Zusammenklang mit seinem excellenten Klavierspiel den Titeln einen unverwechselbaren Sound verschaffte.


Wie immer war das Spiegelzelt ausverkauft; der Abend war ein Beispiel für die sizilianische Poesie und Leidenschaft in der Musik und erinnerte oft an das Gastspiel von Etta Scollo 2007 (mein Blog vom 30. Mai 2007 im blogspot.com).

Museumsnacht in Weimar 2010

1. Juni 2010

Am 29./30. Mai 2010 hatten wir liebe Gäste aus Silberstrasse und was lag näher, als während der Museumsnacht am 29. Mai durch Weimars Straßen zu streifen und zu sehen, was die Weimarer Museen anboten. Mit uns nutzten nach Angabe der Stiftung Weimarer Klassik ca. 17.000 Besucher die Angebote der Stadt und der Stiftung.

Wir hatten eine Einladung der Galerie Profil zur Ausstellungseröffnung am Samstag, 29. Mai – „Alexander Olbricht (1876 – 1942) – Graphische Kostbarkeiten.“ Die Laudatio hielt Dr. Hermann Mildenberger von der Stiftung Weimarer Klassik, der auch gleichzeitig die Projektleitung der Ausstellung im Schiller-Museum „Leise Superlative – Alexander Olbricht & Marcus Behmer“ innehatte und Mitherausgeber des opulenten Kataloges dieser Ausstellung ist. Nach einleitenden Worten der Galeristin Elke Gatz-Hengst schilderte er den künstlerischen Entwicklungsweg des Alexander Olbricht und die Freundschaft zu dem ehemals in Weimar wohnenden Marcus Behmer.


Nach einem Zwischenstopp im „1900“ (Abendessen) war der Besuch der Ausstellung im Schiller-Museum obligatorisch. Die Stiftung Weimarer Klassik hat einen Großteil des von der Familie bedachtsam über Jahrzehnte zusammengehaltenen Bestandes erworben und hier ausgestellt.

Da ich aber bereits 1976 die von Dr. Renate Müller-Krumbach kuratierte Gedächtnis-Ausstellung der Kunstsammlungen zu Weimar zum 100. Geburtstag gesehen hatte, war die eigentliche Neuentdeckung im Schiller-Museum für mich Marcus Behmer, dessen Jugendstilgrafiken und buchkünstlerische Arbeiten mich besonders ansprechen. In den 70er Jahren bin ich oft in Antiquariaten auf der Suche nach buchkünstlerisch interessanten Büchern gewesen, die in Unkenntnis der Buchgestalter oft zu sehr niedrigen Preisen erhältlich waren. Unter anderem habe ich damals die Ausgabe Ernst Hardt „Tantris der Narr“ Insel-Verlag Leipzig 1909 für 9,80 DDR-Mark erstanden, Umschlaggestaltung und Buchschmuck Marcus Behmer.



1987 brachte der Insel-Verlag Leipzig unter der IB-Nr. 1075 einen Reprint des 1920 erschienenen IB Nr.315 „Von dem Fischer un syner Fru“ von Philipp Otto Runge mit Illustrationen und dem Textsatz von Marcus Behmer im Rahmen eines Jubiläumsschubers anläßlich 75 Jahre Inselbücherei heraus, den ich natürlich als alter Sammler der Inselbücherei erwerben musste.

Auch die Überzuggstaltung des Bändchens stammt von Marcus Behmer.

Es gab dann noch ein IB Nr. 1085 mit Zeichnungen von Alexander Olbricht und ich konnte ein kleines Bändchen des Verlages Atelier im Bauernhaus Schwerin mit einem Text von Hela Baudis erwerben: „Alexander Olbricht in Mecklenburg 1908 – 1918 – 1927“.


An Grafiken von Alexander Olbricht besitze ich eine Radierung aus dem Mappenwerk „Zwölf Radierungen aus Weimar“ – Am Viadukt – Insel-Verlag 1910 und eine Radierung mit „Kopfweiden“ aus dem Nachlass.
Besonders beeindruckend ist der Wiederaufbau des nahezu unveränderten und von den Nachfahren stets gehüteten Ateliers des Künstlers aus der Merketalstraße im Stadtmuseum Weimar, das einen Einblick in die durch seine Ehefrau geschützte Arbeits- und Rückzugswelt des Alexander Olbricht zeigt.

Übrigens hat Olbricht in seiner letzten Serie „Der erste Schnee“ 1939 unser Haus auf dem Blatt „Häuser am Hypothekenhügel“ (Katalog 144) verewigt. Es war damals frisch aufgestockt und stand noch ziemlich einsam auf dem Hügel.

Blumenmarkt in Weimar

19. Mai 2010

Am 16. Mai 2010 präsentierten die einheimischen Gärtner zum 14. Mal ihr Angebot auf dem jährlichen Weimarer Blumenmarkt. Trotz aller guten Vorsätze war auch unser Einkaufskorb auf dem Heimweg gefüllt; gepflanzt wurde noch am gleichen Tag. An diesem Sonntag waren 20 Fachstände vertreten, dazu auf der Bühne Jazz und Swing; die Allegro Musikschule und die Weimarer Mal- und Zeichenschule vervollständigten mit Programmen für Kinder das bunte Treiben auf dem Marktplatz.

Klaus Hoffmann am 15. Mai 2010 im Spiegelzelt in Weimar

19. Mai 2010

Am 5. Mai eröffnete das „Köstritzer Spiegelzelt“ auf dem Beethovenplatz in Weimar sein neues Programm – zum siebenten Mal. Hier trifft sich im Mai und Juni jeweils die internationale Musik- und Kabarettszene. S. und ich hatten Karten für das Konzert am 15. Mai mit Klaus Hoffmann, es wurde ein liebenswerter Abend. Leider sind nicht alle Texte zu verstehen, aber die Webseite Klaus Hoffmanns enthält die Texte aller Lieder und da kann man nachsehen. Seine Lieder sind eine Mischung aus Lebensfreude und Melancholie, „Hoffmann ist ein Meister der Verzauberung“.

Konzert der „Weimar Bigband“ am 18. April 2010 im Kasseturm Weimar

19. Mai 2010

Heute gibt es ein Novum im Blog „Post aus Weimar“: Da ich aus gesundheitlichen Gründen das Konzert der Weimar-Big-Band am 18. April nicht besuchen konnte, habe ich Widolf Kreyer um einen Gastbeitrag gebeten, und hier ist er (Text und Fotos Widolf Kreyer):

Matthias Bätzel an der Hammond-Orgel

Die fast regelmäßig monatlich an einem Sonntagabend ab 20:30 Uhr stattfindenden Konzerte der Weimar-Big-Band im Weimarer Kasseturm kann man inzwischen ohne Übertreibung legendär nennen.
Von den begeisterten und das Publikum begeisternden Musikern um den spiritus rector Matthias „Matze“ Eichhorn wird absolute musikantische und swingende Qualität geboten!

Matthias Eichhorn am Baß

Dabei bereitet sich die Band quasi unmittelbar vor dem Konzert – am jeweiligen Sonntagnachmittag – auf das abendliche Konzert vor, wobei einige Mitglieder unter anderem aus Leipzig, Dresden, Eisenach und Halle anreisen. Die Besetzung ist von gelegentlichen Umbesetzungen und Aushilfen abgesehen weitgehend stabil.

Für mich war jedes Konzert ein echtes Erlebnis und musikalischer Höhepunkt! Was allerdings zum letzten Konzert am 18. April geboten wurde, hat alles bisher gehörte übertroffen; das ganze hatte eine neue, bislang unbekannte Seite: offener, moderner. Matthias Bätzel, der sonst regelmäßig das Piano in dieser Band spielt, trat mit Hammond-Orgel und phantastischen Chorussen an, wow!

Darüber hinaus zeichneten sich als Solisten besonders Antonio Lucaciu (as), Michael Arnold und Nils Alf (ts), Oliver Witzel (tb), Christoph Bernewitz (git) und Matthias Eichhorn (b) aus.

Auf keinen Fall darf der „drummer“ Jan Roth unerwähnt bleiben, der immer einen traumhaften „groove“liefert und damit die Band hervorragend antreibt.

Widolf Kreyer, Weimar

Neustart „Post aus Weimar“

19. Mai 2010

Am 25. September 2006 bin ich auf blogspot.com mit meinem Blog „Post aus Weimar“ gestartet und habe Notizen zu meinen Erlebnissen in Kunst und Kultur veröffentlicht. Am 24. April wechselte ich nunmehr zu wordpress.com und hoffe, dass mir die bisherigen Leser die Treue halten. Über einen Link sind die älteren Post´s bei blogspot.com erreichbar; ich starte mit dem Bericht von Widolf Kreyer als Gast zum Konzert der „Weimar Bigband“ am 18. April 2010 erstmals mit Matthias Bätzel an der Hammondorgel.

Link zum alten Blog:  www.post-weimar.blogspot.com